Ausstellung
Deutsches Zeitungsmuseum
26. Februar 2022 bis 01. Mai 2022
Als 1949 die Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde, bestand das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL bereits seit über zwei Jahren. Seitdem prägt die Zeitschrift durch ihre Berichterstattung maßgeblich die Sicht auf das politische Geschehen, löste Skandale aus oder deckte sie offen, und sorgte für so manche Kontroverse.
Das Deutsche Zeitungsmuseum besitzt in seiner Sammlung fast alle Ausgaben des Nachrichtenmagazins. Anlässlich des 75. Geburtstags des SPIEGEL erinnert die Sonderpräsentation „Sagen was ist“ anhand von zahlreichen ausgewählten Titelbildern sowohl an die epochemachenden Ereignisse jener Jahrzehnte als auch an die vielen Prominenten, die den Lesern über die Zeit entgegenblickten. Nicht zuletzt veranschaulicht die Ausstellung, wie lange die beiden beherrschenden Themen unserer Zeit, die Digitalisierung und der Umweltschutz, eigentlich schon die öffentliche Diskussion bestimmen.
Die erste Ausgabe des SPIEGEL erschien am 4. Januar 1947. Das Magazin wurde viele Jahrzehnte lang maßgeblich durch ihren Herausgeber Rudolf Augstein (1923–2002) geprägt. 1962 festigte die „SPIEGEL-Affäre“ die Bedeutung des Blattes als einflussreiches Nachrichtenmagazin und allgemein die Pressefreiheit im Land. Auch in den folgenden Jahrzehnten geriet die Zeitschrift immer wieder in Konflikt mit führenden Politikern; mit Helmut Kohl pflegte der SPIEGEL eine ebensolche Intimfeindschaft wie mit Franz Joseph Strauß. Mitte der 1990er Jahre ging der SPIEGEL als erstes Nachrichtenmagazin online. Die Ausgabe über die Ereignisse des 11. September 2001 wurde über 1,4 Millionen Mal verkauft, bis heute ist es die meistverkaufte Nummer der Zeitschrift. Ende 2018 musste der SPIEGEL publik machen, dass der langjährige Mitarbeiter Claas Relotius wesentliche Inhalte in zahlreichen Reportagen erfunden hatte; der Skandal schadete der Reputation des Blattes nachhaltig.
Die Ausstellung des Deutschen Zeitungsmuseums bietet einen kurzweiligen Rückblick auf 75 Jahre DER SPIEGEL. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei. Die Besucherinnen und Besucher werden gebeten, die aktuell geltenden Corona-Verordnungen zu beachten.
Deutsches Zeitungsmuseum
Am Abteihof 1
66787 Wadgassen