Ausstellung
Gutenberg-Museum Mainz
16.01.2020 – 06.02.2020
Das letzte von vier ausstellungsbegleitenden Projekten im bauhaus.labor des Gutenberg-Museums, das innovative, zeitgemäße Gestaltungsansätze bietet, die im Masterstudiengang „Gutenberg-Intermedia“ im Bereich Kommunikationsdesign konzipiert wurden.
Bauhaus.Labor
Im Rahmen der Sonderausstellung des Gutenberg-Museums »ABC. Avantgarde — Bauhaus — Corporate Design. Drucken und Werben am Bauhaus« (06.09.19 – 02.02.20) stellt Lukas Rudig sein für das ›bauhaus.labor‹ des Gutenberg-Museums entwickeltes Projekt »Das Irreale Ballett« vor.
Inspiration
Das irreale Ballett ist eine Installation, die die Komplexität menschlicher Bewegung in Bezug setzt zur Simulations kapazität von Computern. Dadurch wird Besucher_innen einMoment der »Erkenntnis des Unmechanisierbaren« (Oskar Schlemmer, 1888–1943) ermöglicht. Schlemmer formulierte dies nicht als Ziel seines Bühnenschaffens, sondern als schlüssige Konsequenz des modernen Bestrebens, eine mechanisierte Bühne zu entwerfen. Die gerade heute sehr aktuelle Frage nach den Unterschieden zwischen Mensch und Maschine ist zwar am Bauhaus kein zentrales Thema, dennoch beschreibt Oskar Schlemmer mit dem Konzept der Kunstfigur eine Möglichkeit zu ihrer Beantwortung.
Wie?
In Experimenten und theoretischen Auseinandersetzungen untersuchte Oskar Schlemmer das Verhältnis zwischen Mensch, Raum und den physikalischen Gegebenheiten und fand Mittel zur Verwirklichung von Teilaspekten der Kunst-figur: optische und physikalische Eigenschaften von Materi- alien, geometrische Abstraktion, implizierte Körperlichkeit. Bewegungsdaten der Besucher_innen werden im ›bauhaus. labor‹ mittels Motion-Capture-Technologie an je 25 Körper-punkten aufgenommen, analysiert und dienen als Parame-ter der Komposition von abstrakten Objekten im digitalen Diorama.
Warum?
Das irreale Ballett versteht sich als zeitgenössische Interpretation von Oskar Schlemmers Visionen. Es reflektiert die Besucher_innen als Kunstfigur, gestalterisch frei von Restriktionen des menschlichen Körpers und lädt ein, die »Erkenntnis des Unmechanisierbaren« auf subjektiver Ebene zu suchen.
Gutenberg-Museum Mainz
Liebfrauenplatz 5
55116 Mainz
Deutschland